Die SPD wird Umwandlung der Sekundarschule Tönisvorst in Gesamtschule zustimmen

Wenn die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Krefeld in Person von Ratsfrau Oellers mitteilt, es sei Aufgabe der Politik, die Umwandlung der bisherigen Sekundarschule Tönisvorst in eine Gesamtschule nur dann zu unterstützen, wenn dies keine negativen Auswirkungen auf die Krefelder Schulen hat, dann macht sie sich einen schlanken Fuß. Wir als SPD verstehen unseren politischen Auftrag so, sich kundig zu machen und alle Fakten zu kennen, bevor wir uns öffentlich äußern.

Der Schulträger der Stadt Krefeld wird dem Ausschuss für Schule und Weiterbildung in seiner nächsten Sitzung am 7. März empfehlen, gegenüber der Stadt Tönisvorst zu erklären, dass die Stadt Krefeld gegen die Aufnahme von 17 in Krefeld wohnhaften Schülerinnen und Schülern an der Gesamtschule Tönisvorst keine Einwände erhebt. Dies habe ich auf Nachfrage von der Krefelder Schulverwaltung mitgeteilt bekommen.

Damit die Gesamtschule in Tönisvorst zum Schuljahr 2017/2018 starten kann, muss der Ausschuss für Schule und Weiterbildung einer sogenannten Beschulungsvereinbarung zustimmen. Dies ist nötig, da nach dem Ergebnis des Anmeldeverfahrens die gesetzliche Mindestgröße von 100 Schülerinnen und Schülern aus dem Gebiet des Schulträgers Tönisvorst nicht erreicht wurde. Bedenken gegen eine solche Vereinbarung hatte der Leiter der Krefelder Kurt-Tucholsky-Gesamtschule angemeldet, da er den Fortbestand seiner Schule aufgrund einer sich verfestigenden Entwicklung des Abwanderns Krefelder Schüler nach Tönisvorst als gefährdet ansieht.

Die Bedenken der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule konnten ausgeräumt werden, da bereits in den Vorjahren für eine ähnlich hohe Zahl von Krefelder Kindern die bisherige Sekundarschule in Tönisvorst gewählt wurde, ohne dass hierdurch Auswirkungen auf die Krefelder Schullandschaft festzustellen waren. Nichts desto trotz nimmt die SPD-Fraktion die Hinweise der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule sehr ernst und wird zeitnah das Gespräch mit der Schulleitung suchen.

Solche und andere Entscheidungen macht man nicht vom Verlauf der Stadtgrenze abhängig. Eine engere interkommunale Zusammenarbeit ist generell, insbesondere aber im vorliegenden Fall von Nöten.

Entscheidet man anders, entscheidet man gegen den Elternwillen und gegen das Recht auf freie Schulwahl. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Krefeld wird der Umwandlung der Sekundarschule in eine Gesamtschule daher zustimmen. Positive Signale kommen auch aus der SPD-Stadtratsfraktion Tönisvorst, die in die Abwägungen der Krefelder Fraktion eng eingebunden war: „Nach der grundsätzlichen Zustimmung der Stadt Krefeld zur Umwandlung der Tönisvorster Sekundarschule in eine Gesamtschule ist die Beschulungsvereinbarung der notwendige und konsequente Schritt“.  Die enge Verzahnung der beiden Städte zeige sich insbesondere bei den Schulen, die „seit vielen Jahren wechselseitig von Schülerinnen und Schülern der jeweils anderen Stadt besucht werden“, so der Fraktionsvorsitzende, Dr. Heinz Michael Horst.